Kreistag WM-SOG diskutiert Zukunftschancen seiner Krankenhäuser
27. November 2021Versammlung stimmt mit 36:11 für ein Gutachten über mögliche Entwicklungschancen – Gegner wollen zuerst dreimonatige Denkpause, um für Erhalt zu werben
Wurfsendung des „Aktionsbündnisses
Pro Krankenhaus Schongau,
v. 24.11.2021
„Mit dieser Entscheidung treffen wir weder eine Vorfestlegung für ein neues zentrales Krankenhaus, schon gar nicht definieren wir seinen Standort„, sagt Landrätin Andrea Jochner-Weiß, am Ende des aufreibenden Für- und Widers in der Vollversammlung des Kreistags.
Worum, um was geht es?
Fakt ist, dass die beiden Krankenhäuser in Weilheim und Schongau seit Jahren den Kreishaushalt um zuletzt ca. 8 – 10 Mio. EUR belasten (Anm.: Status Quo)! Dieser jährlich wiederkehrende „Verlustposten“ veranlasste die Krankenhaus GmbH dazu, eine Expertise über die „Zukunftschancen“ der beiden Krankenhäuser in Auftrag zu geben.
Die Ergebnisse liegen seit Monaten in nichtöffentlicher Form den KreisrätInnen vor. In der gestrigen Sitzung wurden die Essential daraus erstmals öffentlich vorgestellt!
Warum sind die beiden Krankenhäuser (lt. Expertise) auf Dauer von 10 Jahren nicht annähernd wirtschaftlich*) zu betreiben?
Antworten finden sich in einer sich zunehmend kommerzialisierten „Krankenhauslandschaft“! (Anm.: Experten sprechen auch von der Ausnutzung eines solidarisch finanzierten Systems durch private Eigeninteressen in Form von Gewinnabschöpfung. —> Link
Entwicklungen auf dem Krankenhaussektor, die auch für Weilheim und Schongau zutreffen:
1. Fachkräftemangel (Pflegekräfte, med.-techn. AssistentInnen und Ärztinnen werden fehlen)
2. Ambulantisierung (KHs unterliegen einem Spezialisierungstrend)
3. Strukturvorgaben f. Krankenhäuser, allgemein (lt. GBA (Gms. Bundesausschuss) müssen KHs Vorgaben erfüllen, wie „…innerhalb von 40 Min. muss landkreisweit eine Geburtshilfe erreichbar sein, usw.
*) Was bedeutet für ein kommunal betriebenes Krankenhaus „wirtschaftlicher Betrieb“?