13. Mahnwache initiiert Brief an Putin

5. Mai 2022 0 Von Alfred Honisch

Hinter dem Krieg lauert eine gigantische Hungersnot

40 TeilnehmerInnen besuchten diesmal die Mahnwache

Vom Diebstahl riesiger Mengen ukrainischen Weizens, der für die Aussaat vorgesehen gewesen sei, sprach Felix Schimke. „Russische Truppen haben in den besetzten Gebieten Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk einige  Hunderttausend Tonnen Saatgut abtransportiert“, so sein Statement am „offenen Mikrofon“!
Bei der Recherche im Internet findet man dazu die Bestätigung in der Aussage des ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj. “Insgesamt seien für Aussaat, sowie für die Produktion von Lebensmitteln in den genannten Gebieten 1,5 Millionen Tonnen Getreide eingelagert gewesen.“
„Hinter dem Krieg lauert eine gigantische Hungersnot“, setzte Felix Schimke sein Statement fort. Laut neuestem UN-Bericht erwarte man wegen des Kriegs riesige Ernteausfälle – mit schlimmen Folgen für die ärmsten Länder Afrikas. Dazu wird man auch die Ukraine zählen müssen, weil die Bauern nicht mehr zur Aussaat auf die Felder kommen. Anm.: Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Weizen-Exporteuren weltweit.
Dr. Torsten Küneth wies in seinem Redebeitrag auf das Phänomen der zunehmend aggressiver werdenden Sprache hin, die er vermehrt in der Berichterstattung über das Kriegsgeschehen vernehme. Für ihn, als regionalem Krimiautor, sei das Grund genug gewesen, seine Texte daraufhin „´mal durchzusehen, und siehe da, auch in meinen Texten wurde ich fündig!“
Annette Schulze regte an, „an Herrn Putin einen Brief zu schreiben, der in drei Sätzen zum Ausdruck bringt, was wir von seinem Krieg halten!“
In meinem Beitrag war es mir wichtig den Artikel von Jürgen Habermas in der Süddeutschen Zeitung vom 29. April zu erwähnen. Habermas, ein weltweit anerkannter Soziologe und Philosoph zeigt sich “ irritiert über die Selbstgewissheit derer, die die Regierung anklagten. Diese seien moralisch entrüstet, dagegen verhielten sich die politisch Verantwortlichen reflektiert.“1) Waffenlieferung würden stets die Gefahr beinhalten, „dass Deutschland und die Nato selbst Kriegspartei werden könnten.“2) 

Christian Walch, vom SOS Kinderdorf, bezog sich in seinem Statement auf die psychotraumatischen Folgen für Kinder und Jugendliche. „In der Gruppe von 11 bis 17 Jährigen aus der Ukraine bemerke ich akute Traumata im Rahmen ihrer ganz persönlichen Fluchtbeobachtungen! Werden diese Erschütterungen nicht aufgegriffen, können die seelischen Verletzungen die Jugendlichen mehr und mehr zerfressen!“
Bernhard Kerscher brachte seine Bedenken zum Ausdruck, was das Verhalten „selbst studierter UkrainerInnen“ betrifft, die zum Beispiel die Zerstörung von „Denkmälern der ukrainisch-russischen Freundschaft“ billigen. Wie die Presse dazu aus Kiew berichtete, „… sollen nach Angaben des Bürgermeisters in der Hauptstadt etwa 60 weitere Denkmäler, Reliefs und Schilder großteils mit Bezug zur Sowjetunion abgebaut werden. Darüber hinaus sollen mehr als 460 Straßen und Einrichtungen umbenannt werden.“ 3) 
Astrid Dischl aus Weilheim, „Mir zerreißt es das Herz bei den Bilder von Müttern mit ihren Kindern in dem zerbombten Stahlwerk in Mariupol! Seit mehreren Wochen vegetieren sie dort, zusammen mit vielen Soldaten, in Tunnelanlagen wie die Tiere, unter erbärmlichsten Zuständen!“ 
„Und was ich auch noch sagen möchte ist, wie lange schaut die Stadt eigentlich noch tatenlos zu, wie Querdenken-Anhänger auf Kosten des Staats für den Polizeischutz mit ihrer Trommel-Demo nichts anderes als Radau machen?“

 

1,2) https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/habermas-sz-ukraine-100.html 
3) https://www.rf-news.de/2022/kw17/kiew-baut-denkmal-fuer-russisch-ukrainische-freundschaft-ab

Exponate aus Felix Schimkes mobiler Postergalerie (siehe auch Foto, oben):

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