114 Tage Krieg gegen die Ukraine
21. Juni 2022Zur 19. Mahnwache versammelten sich gestern Abend rund 20 Personen.
Als Moment des Abends bewerte ich den Wortbeitrag eines 16-Jährigen Russen, dessen Eltern ukrainischer bzw. russischer Herkunft sind.
„Meine Mutter redet über den Krieg grundsätzlich nicht! Ich, für meine Person, muss zugeben, bisher über den Krieg falsch gedacht zu haben, nachdem ich in den Ferien selbst in Charkow gewesen bin und all´ die Zerstörungen gesehen habe!“
Unter dem motivierenden Beifall der Anwesenden wiederholte er sichtlich bewegt die Feststellung mehrmals, „ich habe falsch gedacht!“
„Kirchturmhohe Unterstützung durch die USA und Deutschland?“Felix Schimek, der mit seiner Frau Miroslawjia unermüdlich Fahrten zur Versorgung ihres Heimatlandes mit medizinischen Gütern unternimmt, versuchte anschaulich darzulegen, dass in seiner Wahrnehmung Deutschland zu wenig Unterstützung leiste, auch wenn Kanzler Scholz etwas anderes sage!“
„Ich beschäftige mich beruflich viel mit Zahlen. Leider muss ich die Aussage von Kanzler Scholz doch kritisieren! Dieses kurze Röhrchen (Höhe einer Zigarettenschachtel) ist im Vergleich zum Weilheimer Kirchturm das Verhältnis der finanziellen Unterstützung der USA im Vergleich zu Deutschland. In Zahlen ausgedrückt, für den Zeitraum von 24.2.22 bis zum 7.6.22, reden wir von 24 Milliarden zu 1,4 Milliarden. Sogar Polen leistet mehr, nämlich 1,7 Milliarden Dollar!
„Kein Getreide für Biosprit“, oder „warum verbrennen wir ein angesichts des Weizen-Ausfuhr-Stopps weiterhin Lebensmittel“, dazu gab Karin Knöthig ein Statement ab. „12 Prozent des jährlichen Getreides (ca. 3,4 Millionen Tonnen*) werden in Deutschland zu „E10“ raffiniert, also im Autoverkehr verbrannt. 40% der Menge an Weizen, Roggen, Hafer usw. kommt dabei aus der Ukraine. Diese Form der Lebensmittelvernichtung müsse gestoppt werden. Zudem könnte der Benzinverbrauch relativ einfach durch drei kostenlose Maßnahmen spürbar sinken. „Tempolimit 130, autofreie Sonntage und Verzicht auf Genussfahrten!“
ah