8. Mahnwache demonstriert Fassungslosigkeit, angesichts des Kriegs in der Ukraine

22. März 2022 0 Von Alfred Honisch

Friedensforscher Erich Schmidt-Eenboom bezeichnet Putin nach 26 Tagen des Krieges als Massenmörder und Kriegsverbrecher

Wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges äußerte der renommierte Friedensforscher und Publizist Erich Schmidt-Eenboom bei der 8. Mahnwache auf dem Weilheimer Kirchplatz.

 

Schwere Vorwürfe machte Schmidt-Eenboom bei seiner Rede auf dem Kirchplatz der letzten Bundesregierung die, wie er sagte, „die Zeichen der Zeit nach dem Krim-Angriff nicht erkannt habe. „Die letzten sechs Jahre, seit der Krim-Annexion, waren von Angela Merkel nur eine Art Beschwichtigungs-Politik.“
„Bemerkenswert sei dennoch“, so Schmidt-Eenboom, „dass das Kalkül des KGB-Offiziers Putin nicht aufgegangen ist, es bei dem Krieg mit einer notorisch gelähmten NATO und einer zerstrittenen EU zu tun zu haben!“   
Keine Flugverbotszone als Maßnahme der EU oder der USA
Trotz Russlands völlig illusorischer Kriegsziele (s.u.) sieht der Friedensforscher in einer Flugverbotszone keine angemessene Gegenreaktionen der NATO.
Diese würde der „Eskalationsdynamik seitens der Russischen Föderation“ nur noch weiter Vorschub leisten und „den bereits abgedrohten Einsatz von Atomwaffen nicht ausschließt. Die große Mehrzahl von Militäranalytikern weltweit teilt diese Einschätzung.“
Europa kann aus seiner Sicht am Besten dadurch reagieren, dass Sanktionen gegen Russland auf alle möglichen Lebensbereiche ausgedehnt werden, sie müssten wirtschaftlich, finanzpolitisch, sportlich und kulturell ausgerichtet sein!
Schmidt-Eenboom beendete seine Ausführungen mit einem deutlichen Appell an alle ZuhörerInnen. „Bei diesem Krieg geht es um die Verantwortung der gesamten Menschheit!“

Flüchtlingszustrom aus der Ukraine
Aus den Reihen der DemonstrationsteilnehmerInnen mahnte Emanuel Gronau an, „allen Geflüchteten die gleiche Empathie entgegenzubringen.“ Das heiße für ihn, „schwarzafrikanische Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nicht als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, denn die Würde des Menschen ist nicht teilbar in Schwarze und Weiße!“

Liste russischer Forderungen an die Ukraine für ein Kriegsende:
– Kapitulation der Ukrainischen Armee
– Völkerrechtliche Anerkennung der Annexion der Krim
– Anerkennung der beiden Volksrepubliken Donbas und Luhansk
– Entmilitarisierung der gesamten Ukraine
– Keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine

Link zu: Schwarze Geflüchtete aus der Ukraine (taz)
              Schwarze an der Flucht gehindert? (Tagesschau v. 3.3.22)