Demokratie braucht Leuchttürme, keine Irrlichter

15. Februar 2022 0 Von Alfred Honisch

 Wieder 60 TeilnehmerInnen bei der 3. „Pro Demokratie-Demo“ auf dem Weilheimer Kirchplatz

Demo-Stimmung am Weilheimer Kirchplatz

Diesmal begrüßte der Weilheimer Michael Litzenburger, als neuer Versammlungsverantwortlicher, die Anwesenden, „im Rücken“ eine Verstärkeranlage mit deutlich mehr „Wumms“, wie er sagte!
Seine Botschaft, „uns geht es hier nicht gegen Nichtgeimpfte“, sondern darum, „den Spaziergängern Paroli zu bieten. Denn die kennen nur ich, ich, ich aber kein wir!“
Kurz darauf – beim Vorbezug der gut dreihundert Spaziergänger – war dann auch von deren üblichem Getöse mit Kuhglockengeläut und Ghetto-Booster-Musik nicht mehr viel zu hören. Übertönte doch Beethovens „Götterfunken“, also die Euro-Hymne, alles und jedes!
Mit 16 Wortbeiträgen nutzten danach die Anwesenden das „offene Mikro“ ausgiebig, um den eigenen Standpunkt zur aktuellen Pandemie-Diskussion darzulegen.

Hauptsächlich ging es dabei um das Thema „Wie mit den Impfgegnern, Pandemieleugnern oder Verschwörungstheoretikern umgehen„, wenn die Pandemie eines Tages vorbei sein wird.

Angestoßen hatten dies unter anderem Brigitte Gronau und Alfred Honisch aus Weilheim, mit ihren Eingangsstatements. Beide machten deutlich, dass das Pochen der „SpaziergängerInnen“ auf ihre sogenannte „Freiheit“, kein Zeichen von gesellschaftlicher Solidarität sei, sondern purer Egoismus ist. Zwei Schülerinnen wiesen auf die vielen Einschränkungen hin, die sie seit der Pandemie erlebt hätten. Dennoch, aus Protest keine Maske zu tragen sei wie „die Wahrheit verleugnen, dass wir eine Pandemie haben. „Impfen bedeute, auch den anderen durch diese schwere Zeit zu helfen!“
Beeindruckend, die Wortmeldung einer Weilheimerin, die sichtlich schwer atmend selbst an Corona erkrankte und nun unter Long-Covid leidet. Unter großem Beifall stellte sie fest, „Jetzt sind wir seit 690 Tagen, also seit März 2020, mit der Pandemie beschäftigt. Wir brauchen Leuchttürme, keine Irrlichter! Deswegen auch mein Leuchtturm, hier mitten auf dem Kirchplatz!“
Bemerkenswert auch der Beitrag eines Pollingers, der die Konsequenz aus der Pandemie für die Entwicklung sein Enkelkindes beschrieb. „Seit 21 Monaten fehlen die Kontakte zu Gleichaltrigen. Man kann schon von fehlender Sozialisation sprechen!“
Jill Pal, von der Rheumaliga, wies darauf hin, dass ihr Klientel nicht geimpft werden dürfe. Dennoch meinte die SPD´lerin, „werde ich meinen Genossen Feuer unterm Hinter machen, endlich zu dieser Veranstaltung zu kommen!“
Ottmar Back aus Weilheim erinnerte mit seiner Wortmeldung an das Corona-Comic von „Snoopy und Charly Brown“. Snoopy: „Die beste Waffe im Krieg gegen Corona ist der gesunde Menschenverstand.“ Darauf Charly Brown: “ Oh je, wir sind verloren! Die meisten von uns sind unbewaffnet!“ Dafür erntete er spontan großen Beifall.

Nächsten Montag soll ab 18:30 Uhr die 4. Demo abgehalten werden!

ah

siehe auch: www.weilheim-ist-solidarisch.de