Friedensdemo gegen Putins Angriffskrieg

1. März 2022 0 Von Alfred Honisch

Fast 150 Menschen kamen am Montagabend auf den Weilheimer Kirchplatz zur fünften „Pro Demokratie-Demo“, bei der die vielen Wortbeiträge ganz im Zeichen des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine, vor fünf Tagen, standen.
Die Szenerie war bizarr zu Beginn und am Ende der Veranstaltung. Während des gemeinsamen Singens des Friedensliedes „Schalom“, zogen die „SpaziergängerInnen“ wieder hinter den TeilnehmerInnen an der

Fotos: (c) E. Gronau, A. Honisch
3. Bild:, Bildmitte: Phantasievolles Plakat mit doppeldeutiger Botschaft! Das „Mnp“ ist kyrillisch geschrieben, wird „mir“ ausgesprochen und bedeutet „Friede“! Also: „Mir san Friede!“ (c) Dr. Isabell Radeloff

„Pro Demokratie“-Demo vorbei. Diesmal eine Friedensfahne in den Regenbogenfarben und dem PACE-Schriftzug schwingend! Beklemmend auch das Dauertrommeln der sogenannten Impfgegner, mit dem die „Ungenannten“ die Schlussphase ihrer Demo einleiten.

In Vorbereitung der „Pro-Demokratie“-Demo und angesichts eines Angriffkrieges in Europa, hatten Inge Putzier von „Asyl-im-Oberland“ und Susanne Seeling eine Friedenstaube auf den Kirchplatz skizziert (siehe Foto).
Unter den Anwesenden auch mehrere Mitglieder des Weilheimer Stadtrats, die ihre Solidarität zeigten und ihre Betroffenheit und große Sorge ausdrückten.
Den Gedanken von Inge Putzier, an die Bereitschaft zur Aufnahme von ukrainischen Asylsuchenden zu denken, griff der Geschäftsmann Walter Hüglin auf. „Ich hab´ aktuell eine freie Wohnung zu vermieten, die stelle ich hiermit zur Verfügung. Anruf unter Weilheim, 1000!“
Die verzweifelte Lage in ihrem Land beschrieben eindringlich die ukrainischen Kinderärztin Myroslava Klubu und ihr Ehemann Felix Schimke, wobei Dr. Klubu erschüttert über ihre Flucht aus Kiew über Polen nach Deutschland berichtete. Ihr Mann (siehe Foto) verdeutlichte emotional seine Bestürzung über Putins Invasion der Ukraine:
Es ist mehr als ein Angriff auf Land und die Menschen.
Es ist eine Kriegserklärung an die Freiheit.
Eine Kriegserklärung an das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Eine Kriegserklärung an das Menschenrecht.
Eine Kriegserklärung an die Demokratie.“

Das Ehepaar bat anschließend um Spenden für den Einkauf von dringend benötigtem medizinischen Notfall-Equipment, das in Polen gekauft und dann per Landweg über die Grenze direkt zu einem zivilen Krankenhaus gebracht werden wird.
Herbert Salzmann brachte einen anderen Aspekt zur Sprache, „für die Zeit nach dem Krieg!“. „Putin ist für mich ein Kriegsverbrecher und gehört vor ein Kriegsgericht. Macht soviel Photos von seinen Taten wie überhaupt möglich, für das spätere Kriegsgerichtsverfahren!“.
Zum Schluss der Mahnwache stellte es Brigitte Gronau den Anwesenden selbst anheim, ein „Vater unser“ für die Kriegsopfer zu beten. Anschließend klang der beeindruckende Abend mit einem gemeinsamen „We shall overcome“ aus. Die Gesamtleitung hatte Michael Salzmann.

Aktionen deutscher Städte auf den Überfall Russlands auf die Ukraine: