100. Mahnwache für Frieden – Demokratie – Solidarität
26. März 2024Seit zwei Jahren treffen sich in Weilheim jeden Montag Menschen, um über den Weg zu einem Ende des Krieges in der Ukraine zu diskutieren
(c) E. Gronau (c) E. Gronau
Brigitte Gronau, Stadtratsmitglied der Grünen und Alfred Honisch, Dritter Bürgermeister Weilheims, moderierten am gestrigen Abend abwechselnd vor ca. 60 Teilnehmern und Teilnehmerinnen zum 100. Mal das wöchentliche Gesprächsangebot „Frieden – Demokratie – Solidarität„.
Alfred Honisch bat zu Beginn der einstündigen Zusammenkunft auf dem Reinhard-Schmidt-Platz um ein Opfergedenken.
Während des Glockengeläuts von Mariä Himmelfahrt zur Karwoche, gedachten die Anwesenden der Toten und Verletzten des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, als auch der Opfer des Terroranschlags des Islamischen Staates „IS“, am vergangenen Freitag, auf die BesucherInnen eines Konzerts in der „Crocus City Hall“, nahe Moskau.
Abweichend von der strikten Vorgabe „Bei unserer Montagsdemo gilt, wer etwas sagen möchte, dem gehört das offene Meinungs-Mikrofon“, lautete an diesem Abend die Prämisse, „drei gesetzte Expertenbeiträge zum Them „Frieden – Demokratie – Solidarität“ werden den Anspruch und die Zielsetzung der Weilheimer Mahnwache einml mehr verdeutlichen!
Zu Beginn das Thema „Frieden“, angesichts eines nunmehr zwei Jahre dauernden Kriegs, mitten in Europa.
Friedensforscher Erich Schmidt-Eenboom, Vorsitzender des gleichnamigen Instituts in Weilheim dazu in seiner Rede: „Nichts, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Friedensfreundinnen und -Freunde, nichts wünschen wir uns zu dieser 100sten Mahnwache so sehr wie einen gerechten Frieden für die so schwer leidgeplagten Ukrainerinnen und Ukrainer.“
Das Thema „Demokratie“ betrachtete Bernhard Kerscher näher.
Er machte in seinem Statement klar, was er am demokratischen Staatssystem schätzt.
Allem voran das Menschenrecht, als unmittelbar geltendes Recht. Des Weiteren die sogenannte Demokratietheorie, die im Parlament von sich konkurrierenden Parteien aufgegriffen wird. Darüber hinaus das Streikrecht für Arbeitnehmer sowie die vielen Möglichkeiten der politischen Partizipation. Angefangen bei der freien Parteienmitgliedschaft, dem Partei- oder Vereinsgründungrecht bis hin zu Beschwerde- und Petitionsrechten.
Wert legte er darauf festzustellen, dass Demokratie allerdings auch Staatsbürger brauche, die Interesse am Gemeinwesen zeigen, ebenso Menschen, die sich aktiv informieren, kompromissfähig sind und auch Engagement und Vertrauen in das System setzen.
Dies seien alles Anforderungen, die auf einen Bürger treffen, dem heute vielfach die Einsicht fehle, dass Herausforderungen mit den eigenen Ressourcen zu bewältigen sind, es oftmals auch an der Verstehbarkeit von Situationen. Ebenso zuweilen der Eindruck, dem Bürger mangele es an der Einsicht, dass das Leben mit Blick auf die Zukunft Sinn ergebe.
Ein weiteres Highlight an diesem Abend war eine Online-Schaltung nach Tultschyn, einer Kleinstadt (15000 Einw.) im Westen der Ukraine, zu der das Spendenprojekt „Solidarität Ukraine“ aus Polling enge Beziehungen geknüpft hat.
Bürgermeister Valery Vesnyanyy (siehe Bild unten) bedankte sich auf diesem Wege öffentlich für die umfangreichen Spenden für das kürzlich gegründete Reha-Zentrum für Kriegsversehrte.
Auf die Frage nach den aktuellen Raketenangriffen auf ukrainischer Städte wies er darauf hin, dass seine Stadt vor zehn Tagen einen sog. Kamikaze-Drohnen-Angriff erlitt.
Mit dem Begriff „Solidarität“ setzte sich Eckard Zimmermann näher auseinander.
….Fortsetzung folgt.